Die menschliche Haut ist wie ein Bildschirm, auf dem molekulare Prozesse des Körperinneren sichtbar werden. Aber die Informationen auf diesem Bildschirm können nicht ohne Übung dechiffriert werden. Studierende im Fach Dermatologie müssen zum Beispiel mehrere Tausend Bilder von Hautkrankheiten gesehen haben, bevor sie die vielen verschiedenen Symptome auseinanderhalten können. Algorithmen lernen dies viel schneller, zumindest solange es darum geht, einzelne Hautkrankheiten zu bestimmen. In einigen Anwendungsfeldern sehen die Algorithmen sogar mehr als Menschen, und die Entwicklung steht erst am Anfang. Daher ist es mehr als wahrscheinlich, dass künstliche Intelligenz gerade dabei ist, das Gesicht der Dermatologie zu verändern. Die Digital Dermatology Group trägt zu dieser Revolution mit einer Reihe von Forschungsprojekten bei.

Die Forschungsprojekte der Dermatologie-Gruppe an der DBE befassen sich mit der Körperlokalisierung beliebiger Hautbilder, der Segmentierung von Ekzemen/Psoriasis zur Schweregradbeurteilung, der Quantifizierung von Pusteln und Braunflecken bei pustulärer Psoriasis, der Hautkrebserkennung auf der Grundlage von Bild- und klinischen Metadaten, der Generierung synthetischer medizinischer Daten, der Anonymisierung von Patientenbildern mit generative adversarial networks, der Übersetzung von Hautbilddatensätzen von der kaukasischen zur afrikanischen Pigmentierung sowie der Teledermatologie für Afrika. Ziel ist es, ein bildgebendes System zu entwickeln, das Patienten vollständig scannt und ihre Daten analysiert, sodass sie Ärzte bereits vor Beginn den Konsultationen einen ersten Patientenbericht in der Hand haben.