Research Description (deutsch)
Dieses Projekt befasst sich mit der Pathophysiologie der lumbalen Spinalstenose, einer Verengung des Wirbelkanals im unteren Teil der Wirbelsäule. Im Rahmen eines anwendungsorientierten Ansatzes werden klinische, radiologische, funktionelle und biomechanische Parameter erhoben und mit einem innovativen In-silico-Modell des Bewegungsapparats abgeglichen. Modellierung und In-silico-Experimente mit einem patientenspezifischen muskuloskelettalen Modell werden auch die systematische Untersuchung der mechanischen Kompensation von Symptomen und Degeneration an anatomischen Strukturen der Wirbelsäule wie Bandscheiben, Facettengelenken, Bändern und paraspinaler Muskulatur ermöglichen.
Die Kombination von in vivo-Experimenten mit in silico-Experimenten stellt eine einzigartige Möglichkeit dar, Erkenntnisse aus systematischen Experimenten unter Berücksichtigung biologischer Messungen auf den Patienten zu übertragen. Die Bestätigung des Zusammenhangs zwischen klinischen, radiologischen, funktionellen und biomechanischen Faktoren und der lokalen Belastung wird den notwendigen Nachweis erbringen, um den in diesem Projekt verwendeten Rahmen für die Diagnose, Behandlung und Rehabilitationsplanung bei Patienten mit LSS zu nutzen und die Ergebnisse bestehender und neuer Therapien vorherzusagen. Auf den Ergebnissen basierende Empfehlungen werden sich direkt auf die Behandlung von Patienten in der Klinik auswirken, indem patientenspezifische Parameter ermittelt werden, die für große lokale Belastungen verantwortlich sind. Aus diesen Parametern wird ein evidenzbasierter und letztlich individualisierter Behandlungsansatz abgeleitet, der dazu beitragen wird, das Risiko von Symptomen und/oder Stenosen nach der Operation zu verringern.